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Ohne Titel

Michael Kienzer, Ohne Titel, 2008, Holz, Pressspanplatten, 124 x 90 x 50 cm, Belvedere, Wien, I ...
Ohne Titel
Michael Kienzer, Ohne Titel, 2008, Holz, Pressspanplatten, 124 x 90 x 50 cm, Belvedere, Wien, I ...
Michael Kienzer, Ohne Titel, 2008, Holz, Pressspanplatten, 124 x 90 x 50 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 10372
© Bildrecht, Wien 2024
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierung2008
  • Künstler*in (geboren 1962 in Steyr)
  • ObjektartObjektskulptur
  • Material/TechnikHolz, Pressspanplatten
  • Maße
    124 x 90 x 50 cm
  • SignaturKie/S 080016
  • Inventarnummer10372
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • Inventarzugang2011 Ankauf Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck
  • Alltägliche, oft roh belassene Materialien und Objekte sind Ausgangspunkte für die raumgreifenden Installationen und Skulpturen von Michael Kienzer. In seinen Anordnungen im Raum bringt er banale Gegenstände und Werkstoffe in spannungsreiche Verbindungen und setzt sie in Relation zu ihrer Umgebung. Das Verhältnis zwischen Material, Ding und Raum lotet auch die titellose Arbeit von 2008 aus. Basis ist ein gewöhnlicher Stuhl, auf dessen Sitzfläche und Rückenlehne der Künstler industriell gefertigte Pressspanplatten in einem Standardmaß anbringt. Das Element der gestapelten Holzplatten mag dabei als Kommentar zu Bedingungen serieller Massenfabrikation gelesen werden. Die so entstandene Skulptur lässt zwar die Form eines Sitzmöbels noch erkennen, eine seiner Funktion gemäße Verwendung ist allerdings nicht mehr möglich. Dieses Objekt ist für den Kunstraum und nicht für den Markt produziert worden.

    [Kerstin Krenn, 09/2015]

    Michael Kienzer bedient sich für seine Setzungen im Raum unterschiedlicher Medien und Materialien. Alltagsgegenstände werden vom Künstler in verschiedenen Konstellationen zusammengesetzt, teils erinnern diese Arrangements an skulpturale Gebilde, die die Farben, die Stofflichkeit und Oberflächen der Objekte betonen. Basis für Kienzers Arbeit ist ein herkömmlicher Stuhl, auf dem der Künstler gewöhnliche Presspannplatten legt. Die überlagerten Platten lassen die Funktion des Gegenstands noch erkennen, verhindern jedoch seine Verwendung. Der Einsatz von standardisierten Spannplatten und die der Überlagerung zu Grunde liegende Wiederholung zeigen die Mechanismen von seriellen Fabrikationsmethoden auf, die den heutigen Markt dominieren. Kienzers Stuhl kann einerseits als ironischer, gesellschaftskritischer Kommentar gelesen werden, der Funktionalität und Produktion in Frage stellt und andererseits als sarkastische Äußerung, die die minimalistische Skulptur diskutiert.

    [Cathrin Mayer, 08/2011]