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Verbrecher 3

Kerstin von Gabain, Verbrecher 3 (aus der Serie: "6 Verbrecher"), 2015, Abzug auf Barytpapier,  ...
Verbrecher 3
Kerstin von Gabain, Verbrecher 3 (aus der Serie: "6 Verbrecher"), 2015, Abzug auf Barytpapier,  ...
Kerstin von Gabain, Verbrecher 3 (aus der Serie: "6 Verbrecher"), 2015, Abzug auf Barytpapier, 35 × 35 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 11359
© Kerstin von Gabain
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Aus der Serie: "6 Verbrecher"
  • Datierung2015
  • Künstler*in (geboren 1979 in Palo Alto)
    • GND
  • ObjektartSchwarzweißfoto
  • Material/TechnikAbzug auf Barytpapier
  • Maße
    35 × 35 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • Inventarnummer11359
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineAnkauf aus Mitteln der Galerienförderung des Bundes
  • Inventarzugang2015 Ankauf Gabriele Senn Galerie, Wien
  • Humorvoll-performative Interaktionen mit skulptural gedachten Alltagsgegenständen sowie deren dialogisches Zusammentreffen mit Fotografie zählen zu den charakteristischen Arbeitsmethoden von Kerstin von Gabain. Die mit "6 Verbrecher" betitelte Fotoserie entstand im Rahmen einer Ausstellung des Museums für angewandte Kunst in Wien, der die Auseinandersetzung mit dessen Studiensammlung zugrunde lag. Die Arbeiten zeigen virtuos gefertigte Exemplare der im 19. Jahrhundert zu größter Popularität gelangten Bugholzstühle, welche von Gabain in vermenschlichender Tendenz nach Bildkompositionstechniken aus der Porträtfotografie des 19. Jahrhunderts abgelichtet wurden. Der personifizierende Titel betont zudem die anthropomorphe Auffassung der Sitzmöbel. Mit dem Einsatz von Fotografie referenziert die Künstlerin auf die Rolle dieses Mediums als Instrument wissenschaftlicher Dokumentation, Klassifizierung und Archivierung im Kontext musealer Sammlungspraxis. Außer auf Systematisierungspraktiken im kunstwissenschaftlichen Bereich verweist die Künstlerin mit Werktiteln wie eben "6 Verbrecher", "Syphilis" oder "Die Hysterikerin" auch auf Tendenzen der medizinischen Forschung und Psychoanalyse des 19. Jahrhunderts hinsichtlich (psycho-)pathologischer Klassifizierungen. Mit der jeglicher logischen Grundlage entbehrenden Betitelung der Objekte führt die Künstlerin jede herkömmliche wissenschaftliche Zuordnung auf humoristische Weise ad absurdum.

    [Véronique Abpurg, 4/2016]