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Graf Karl Ferdinand Kinsky (?) in der Tracht eines Ehrenritters des souveränen Malteserritterordens

Josef Kreutzinger, Graf Karl Ferdinand Kinsky (?) in der Tracht eines Ehrenritters des souverän ...
Graf Karl Ferdinand Kinsky (?) in der Tracht eines Ehrenritters des souveränen Malteserritterordens
Josef Kreutzinger, Graf Karl Ferdinand Kinsky (?) in der Tracht eines Ehrenritters des souverän ...
Josef Kreutzinger, Graf Karl Ferdinand Kinsky (?) in der Tracht eines Ehrenritters des souveränen Malteserritterordens, um 1790, Öl auf Leinwand, 81,5 x 63 cm, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. Lg 53
Diese Bilddateien werden ausschließlich für privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. Für jegliche Art von Veröffentlichung/ kommerzieller Nutzung kontaktieren Sie bitte unsere Reproabteilung.
  • Datierungum 1790
  • Künstler*in (1757 Wien – 1829 Wien)
  • ObjektartGemälde
  • Material/TechnikÖl auf Leinwand
  • Maße
    81,5 x 63 cm
  • SignaturUnbezeichnet
  • InventarnummerLg 53
  • Standort Derzeit nicht ausgestellt
  • CreditlineLeihgabe der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien
  • InventarzugangDauerleihgabe der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien
  • Kreutzinger zählte ab den 1790er Jahren zu den bedeutendsten Porträtisten in Wien und genoss als Hof- und Kammermaler hohes Ansehen. Doch sind es nicht die Bildnisse der Vertreter des Kaiserhauses, die seinen Ruhm begründen, denn diesen fehlt, trotz aller malerischer Qualität, die ausgeprägte Charakterisierung der Physiognomie. Hingegen waren es die Porträts der adeligen Auftraggeber oder jene von Gelehrten, deren Attraktivität sich aus dem psychologischen Durchdringen des Modells ableitete. So entwickelte Kreutzinger auch im vorliegenden Bild die Aussagekraft des Porträtierten allein aus der Figur und unterließ es, mithilfe eines Beiwerkes eine Steigerung zu erzielen. Der Mann, bei dem es sich möglicherweise um Karl Ferdinand Graf Kinsky handelt, ist in leichter Unteransicht wiedergegeben und hebt sich beinahe bildfüllend von einem mit dichten Wolken bedeckten Himmel ab. Die verschränkten Arme, der bestimmte Blick und der geschlossene, in sich ruhende Körper führen zur Heroisierung des Dargestellten. Förderlich in diesem Sinne ist hier das warme Rot des Rockes, welches durch seine Farbintensität den düsteren Bildhintergrund kontrastiert und umso mehr auf die Funktion der Landschaft als Stimmungsträger aufmerksam macht. Doch sollte diese nicht als Handlungsort verstanden werden, sondern sie dient lediglich der Untermalung und Aussagesteigerung. Obwohl im technischen Bereich der Einfluss der französischen Malerei vorherrscht, so etwa in der glatten Malweise, in der satten Farbigkeit, den zarten Lasuren und Schattierungen, ist die Darstellung im kompositorischen Aufbau von der englischen Porträtkunst inspiriert. Abgesehen von der Uniform bedarf der Dargestellte keiner Standesattribute, zumal Körperhaltung, Gesichtsausdruck und Präsentation seine gesellschaftliche Stellung ausreichend erklären.

    Literatur: Grimschitz, Bruno: Josef Kreutzinger, in: Alte und moderne kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur, Jg. 5., H. 1/2, 1960, S. 6-9; Klose, Margarethe: Josef Kreutzinger. 1757-1829, phil. Dipl.-Arb., Wien 1988; Grabner, Sabine: Mehr als Biedermeier. Klassizismus, Romantik und Realismus in der Österreichischen Galerie Belvedere, München 2006, S. 44.

    [Sabine Grabner, in: Aufgeklärt Bürgerlich. Porträts von Gainsborough bis Waldmüller 1750-1840, hrsg. v. Sabine Grabner u. Michael Krapf, Ausst. Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien 25.10.2006-18.2.2007, München 2006, S. 180-181]